An einem regnerischen Tag in Sapa Vietnam, sah ich zwei Kinder mit einem Sack auf dem Rücken. Ich beobachte die beiden dabei, wie sie mit ihren kleinen Händen den Müllhaufen nach wiederverwertbare Dinge wie Plastikflaschen, Kabeln, Dosen und Metallen durchsuchten, um diese bei einem Müll-Recycler für wenig Geld zu verkaufen.
Es gibt verschiedene Ursachen für Kinderarbeit, wie z. B. Armut, bewaffnete Konflikte, unzureichende Gesetze und Vorschriften, soziale Ungleichheit, Diskriminierung und tief verwurzelte kulturelle Traditionen.
“Hallo, my Name is Cata”, und zeigte dann auf einen von ihnen, “and you?” Da antwortete einer der beiden: “Pho” (9 Jahre) und daraufhin sagte Pho etwas auf Vietnamesisch und der andere, kleine Mann antworte “Weh” (7 Jahre).
Ich zeigte mit einer Handbewegung, dass ich gerne mitgehen würde und sie fotografieren möchte. Die beiden Kinder nickten und wir machten uns gemeinsam auf den Weg, um nach etwas Wertvollem zu suchen.
Da es keine Fußgängerwege gab, mussten wir die Hauptstraße nehmen. Wir liefen neben Autos und LKWs und dann kam noch der Nebel dazu. Pho und Weh zeigten keine Angst, ich dagegen machte mir oft Sorgen, dass die LKWs die kleinen Kinder nicht sehen würden. Wenn ich einen LKW sah, gab ich dem Fahrer ein Zeichen, dass er langsamer fahren sollte, aber keiner reagierte darauf.
Der Sack wurde immer schwer für Weh. Ich nahm ihm den Sack ab und sah ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. Der Weg wurde immer anstrengender und wir fanden immer weniger Metalle. Nach drei Stunden Suche machten die beiden eine kleine Pause. Es gab weder etwas zu essen, noch zu trinken. Die Kinder schauten sich die Natur an und sagten nichts. Es war einfach nur Stille …. Ab und zu hörte man, wie sie ihre feuchten Nasen hochzogen …
Und weiter ging es den schweren Berg hinauf …
Die beiden hatten es geschafft, leider aber nicht mit einem vollen Sack. Der Schrotthändler kam heraus und nahm die Säcke. Er wog sie und gab Pho und Weh 10.000 vietnamesische Dong, das sind in Euro umgerechnet 43 Cent.
Die beiden schauten mich an … Ich wusste allerdings nicht genau, was los war? Da kam eine Dame und sie erklärte mir, dass ihnen der Schrotthändler zu wenig Geld gegeben hatte. Was sollte ich jetzt machen? Ich war kurz davor, etwas zum Schrotthändler zu sagen, dachte aber, wenn ich jetzt Stress machte, könnten Pho und Weh vielleicht nie wieder ihren Schrott herbringen.
Ich hatte noch 20.000 Dong in meiner Hosentasche und gab den beiden das Geld.